Baukultur als Ressource
Als Beispiel ist der Wettbewerb „L. Yeddouma“ in Fes zu nennen. Hier sollten Teile des Basars saniert werden und neue Nutzungen entstehen. Für einen der letzten Basare der arabischen Welt und UNESCO‐Weltkulturerbe sahen kolb hader architekten (2. Phase) eine moderne Antwort auf die dortige Bautradition vor. Das Areal lag geographisch im tiefsten Punkt der Altstadt, was klimatisch besonderer Beachtung verdiente. Das Dach wurde als doppelschalige (fünfte massive) Fassade konzipiert, die solare Lasten gut abschotten und diese mittels Bauteilaktivierung für Warmwasser nutzt. Die Neigung der äußeren Schale trägt zur Luftströmung bei und reduziert die Kühllast. Ausschließlich regionale Materialien und handwerkliche Ressourcen kamen zum Einsatz (feuchteregulierender Lehmziegel und Zellij nach traditioneller Fessi‐Art im Innenausbau). Wasserwände erzeugen an heißen Tagen eine adiabatische Kühlung; die Sanierung des den Basar durchquerenden Flusses inkludiert ihn wieder ins alltägliche Leben. Basare sind rund um die Uhr offen (Bauen im Betrieb). Für flächige Decken wurden Konstruktionen vorgeschlagen, die vor Ort in Segmenten herstellbar sind. Das Sanierungskonzept der Wohnviertel stützte sich auf eine Bürger‐Industrie‐Initiative. Die Industrie stellt Materialien kostengünstig zur Verfügung, während die Stadt Handwerklernstätten anbietet, um den bautechnischen Umgang mit den Bauten neu zu erlernen. So wären die Altstadtbürger in der Lage, ein Weltkulturerbe tatsächlich zu erhalten.
Als Beispiel ist der Wettbewerb „L. Yeddouma“ in Fes zu nennen. Hier sollten Teile des Basars saniert werden und neue Nutzungen entstehen. Für einen der letzten Basare der arabischen Welt und UNESCO‐Weltkulturerbe sahen kolb hader architekten (2. Phase) eine moderne Antwort auf die dortige Bautradition vor. Das Areal lag geographisch im tiefsten Punkt der Altstadt, was klimatisch besonderer Beachtung verdiente. Das Dach wurde als doppelschalige (fünfte massive) Fassade konzipiert, die solare Lasten gut abschotten und diese mittels Bauteilaktivierung für Warmwasser nutzt. Die Neigung der äußeren Schale trägt zur Luftströmung bei und reduziert die Kühllast. Ausschließlich regionale Materialien und handwerkliche Ressourcen kamen zum Einsatz (feuchteregulierender Lehmziegel und Zellij nach traditioneller Fessi‐Art im Innenausbau). Wasserwände erzeugen an heißen Tagen eine adiabatische Kühlung; die Sanierung des den Basar durchquerenden Flusses inkludiert ihn wieder ins alltägliche Leben. Basare sind rund um die Uhr offen (Bauen im Betrieb). Für flächige Decken wurden Konstruktionen vorgeschlagen, die vor Ort in Segmenten herstellbar sind. Das Sanierungskonzept der Wohnviertel stützte sich auf eine Bürger‐Industrie‐Initiative. Die Industrie stellt Materialien kostengünstig zur Verfügung, während die Stadt Handwerklernstätten anbietet, um den bautechnischen Umgang mit den Bauten neu zu erlernen. So wären die Altstadtbürger in der Lage, ein Weltkulturerbe tatsächlich zu erhalten.
Int. WB Place Lalla Yeddouma Fés, Marokko, © kolb hader architekten, Wien, Photo © Werner Streitfelder 2011